Nippon Direct – Carp Edema Virus – Ein ständiger Begleiter!
Da Carp Edema Virus (CEV) in unserer Praxisarbeit immer noch eine wesentliche Rolle spielt, möchten wir hier kurz zu den neu gewonnenen Erkenntnissen zur Schlafkrankheit bei Koi berichten.
Zunächst nochmals eine kurze Beschreibung der Erkrankung.
Im Bereich der Koihaltung wird oft von Resistenzen gesprochen. Tatsächlich sind Resistenzen ein Problem, welches uns in der Praxis im Bereich der bakteriellen Erkrankung häufig begegnet, auch bei der Therapie von Parasitenbefall bei Koi sind Resistenzen zu beobachten.
Wenn eine Behandlung nicht den gewünschten Erfolg bringt, muss nicht gleich eine Resistenz vorliegen. Es sollte immer überprüft werden, ob bei der Durchführung ein Fehler gemacht wurde?
Unter anderem eine zu kurze Behandlungsdauer, eine falsche Dosierung oder eine Verdünnung des Medikamentes durch Wasserwechsel können Gründe für einen ausbleibenden Behandlungserfolg sein.
Immer wieder sehen wir junge Koi im Alter bis zu drei Jahren mit Knochenverformungen oder auch Knochenbrüchen, bei welchen es keinen Hinweis auf ein Trauma gibt.
Diese Verformungen und Frakturen betreffen fast immer die Wirbelsäule. Diese können so ausgeprägt sein, dass die Koi Fische mechanische oder durch Nervenschädigung bedingte Einschränkungen in der Bewegung haben.
Die Frühlingsvirämie beim Koi ist in vielen Teilen Europas sowie in China, USA und Brasilien weit verbreitet. Sie ist eine durch Viren bedingte Erkrankung.
Der Erreger, das sogenannte Spring Viremia of Carp Virus, konnte erstmals 1971 nachgewiesen weerden und gehört zur Familie der Rhabdoviridae.
In alter Literatur findet man die Krankheit auch unter dem Begriff akute oder infektiöse Bauchwassersucht.
Bevor wir mit dem eigentlichen Thema beginnen, muss „Narkose“ noch definiert werden.
Eine Vollnarkose (Allgemeinanästhesie) beinhaltet Bewusstlosigkeit (Hypnose), Skelettmuskelentspannung (Relaxation) und Schmerzausschaltung (Analgesie). Diese drei Teile werden durch die gängigen Fischnarkosemittel meist nicht alle gleichermassen erreicht, besonders die Schmerzausschaltung fehlt häufig.
Nur weil der Koi sich nicht bewegen kann, bedeutet das nicht automatisch, dass die Schmerzempfindung ausgeschaltet ist.