
Als kleiner Junge von seinem Vater um 4 uhr morgens geweckt zu werden, um ihm bei seinem Koi-Geschäft zu helfen bevor er zur Schule musste, war für Daisuke Ishihara nicht der schönste Anfang, die Welt der Koi kennenzulernen. Natürlich mochte er das nicht und wollte daher auch nicht wieder im Koi-Geschäft arbeiten. Jetzt mit 43 Jahren leitet er mit seinem jüngeren Bruder Toshinori (40 Jahre) die Geschäfte der Yagenji Koi Farm.
Die Geschichte der Yagenji Koi Farm beginnt jedoch mit Daisukes Grossvater Gonji Ishihara. Das war in den 1920er Jahren, als sein Grossvater Magoi, die gewöhnlichen Karpfen, hielt und dazu noch Reis und Gemüse anbaute. Er hielt seine Karpfen in Reservoirs, die eigentlich zur Unterstützung der Reisteiche gedacht waren. Außerdem besass er noch einige Becken aus Holz, in denen er seine Magoi halten konnte.
- Die Geschichte der Yagenji Koi Farm
- Nach Beendigung der Hochschule beschloss Daisuke nach Tokyo zu gehen, um Koch zu werden.
- Tragische Dinge passierten
- Start der eigenen Koi Zucht
- Reise nach England
- 2004 wurde Daisuke Kopf der Yagenji Koi Farm
- 23. Oktober 2004, der Tag des Erdbebens
- Der Wiederaufbau der Yagenji Koi Farm
- Yagenji Koi Farm – High Quality Koi aus Japan!
Die Geschichte der Yagenji Koi Farm
Über die Zeit begann sein Grossvater, wie viele andere Leute auch in der Gegend, damit, Koi als sein wichtigstes Hobby anzusehen. Aber es war erst Daisukes Vater Yaichi Ishihara (jetzt 75 Jahre), der das Familien-Hobby in ein Geschäft umwandelte. Yaichi hatte gesehen, wie sein Vater Gonji Koi mit Magoi zusammen hielt, und im Alter von 20 Jahren begann auch er sich für Koi zu interessieren. Als er 25 Jahre war, merkte er, dass andere Leute in der Gegend ihre Koi verkauften und dass Menschen von ausserhalb Niigatas sie wegen ihrer Koi besuchten. Er erkannte darin eine gute Möglichkeit, seine Koi zu verkaufen. All das geschah um das Jahr 1964. Und wie viele andere Koi-Züchter mir erzählten, war das zu der Zeit, als die olympischen Spiele in Tokyo stattfanden. So entschloss er sich, einige seiner Reisteiche in „Mudponds“ umzuwandeln, um mehr Koi halten und verkaufen zu können.
Zuerst züchtete er nicht selbst, sondern kaufte kleine Koi von anderen Züchtern wie Matsunoske, der jetzigen Yamamatsu Koi Farm, sowie von Marujyu Tanaka. Diese Koi sollten bei ihm weiter aufwachsen, um sie dann an die beiden damaligen lokalen Grosshändler in Ojiya – Miyakoya und Miyaishi – zu verkaufen. Es gab nur 2 Varietäten, die er damals aufzog, nämlich Kohaku und Sanke. Neben Kunden aus seiner Gegend, wollte er seine Kois auch an andere Kunden, die die Gegend besuchten, verkaufen. Die besten Koi Fische behielt er für sich, so dass er diese als Elternkoi einsetzen konnte, denn er wollte damit beginnen, Koi zu züchten und nicht nur anderer Züchter Fische grossziehen.
So wurde vor 50 Jahren die Yagenji Koi Farm gegründet. Daisuke ist jetzt die siebte Generation seiner Familie Ishihara. Der Name der ersten Generation war Yagenji Ishihara. Es war der Name Yagenji, den Yaichi für den Namen seiner Koi Farm wählte, Grund dafür war, dass viele Familien in der Gegend Ishihara hiessen und er sich mit dem Namen Yagenji abheben wollte.
Seine allerersten Elternkoi waren von Fischen, die er in der Vergangenheit grossgezogen hatte. Und jeder, der die Yagenji Koi Farm besucht hat, weiss, dass sie einen der schönsten Ausblicke über Mushigame hat und noch vor dem Erdbeben im Jahr 2004 hatte die Familie hier ihr Haus stehen.
1967 baute Yaishi im Alter von 28 Jahren sein erstes Koihaus. Damals arbeiteten nur Yaishi und seine Frau Keiko in dem Geschäft. Das Geschäft wuchs und wuchs, so dass man die besten Zeiten in die Spanne der frühen 1970er bis in die späten 1990er datieren kann. Sie besassen ca. 20 Mudponds für alle Grössen von Koi, die sie züchteten und der grosse Erfolg machte es ihnen möglich, ihr zweites Fischhaus zu bauen. Das ist ca. 28 Jahre her.
Nach Beendigung der Hochschule beschloss Daisuke nach Tokyo zu gehen, um Koch zu werden.
Beide von Yaishis Söhnen, Daisuke und Toshinori, wurden mit dem Erfolg ihres Vaters im Koigeschäft gross und sie erinneren sich gut, dass sie schon früh im Geschäft mithelfen mussten. Wie ich bereits erwähnte, erzählte Daisuke, dass er schon im Alter von 10 Jahren bereits morgens um 4 Uhr von seinem Vater geweckt wurde, um ihm mit den Koi zu helfen, bevor er zur Schule musste. Und wenn er von der Schule kam, musste er wieder bis zum Abend bei der Arbeit helfen. Das muss für den Jungen sehr hart gewesen sein, so dass es nicht verwunderte, dass Daisuke das Koigeschäft überhaupt nicht mochte. Nach Beendigung der Hochschule beschloss Daisuke, nach Tokyo zu gehen, um Koch zu werden. Dort abeitete er für 4 Jahre bis zum Alter von 24 als Chefkoch. Sein Bruder hingegen stieg gleich nach der Schule in das Koigeschäft mit ein, um seine Eltern zu unterstützen. Obwohl Daisuke während seiner zeit in Tokyo eigentlich mit dem Koibusiness nichts zu tun haben wollte, besuchte er doch die alljährlich Ende Januar dort stattfindende All Japan Koi Show. Und so kam es, dass sein Interesse für Koi in den 4 Jahren erneut entflammte.
Tragische Dinge passierten
Zwei tragische Dinge passierten: Seine Mutter verstarb während seiner Zeit in Tokyo und sein Vater, der so schon eine schwere Zeit durchmachte, sollte am Bein und am Rücken operiert werden.
So bot Daisuke seinem Vater an, wieder nach Hause zu kommen, um mit ihm im Koigeschäft zu arbeiten. Natürlich war sein Vater sehr froh darüber, denn es bedeutete, dass er sich seiner Operation unterziehen konnte und gleichzeitig seine beiden Söhne wieder hatte, die mit ihm arbeiteten. So kam Daisuke 1994 im Alter von 24 Jahren zurück, um im Familiengeschäft mitzuarbeiten. Dies war auch das Jahr, in dem ich ihn kennenlernte.
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Zu der Zeit züchteten sie Kohaku, Sanke und Showa, doch wollten sie noch andere Koi Varietäten züchten. So schlug damals ein japanischer Koi-Agent namens Miya vor, Ginrin Showa und Shiro Utsuri zu züchten. Daraufhin kauften sie Ginrin Showa Elterntiere von der Marusada Koi Farm und Showa-Elterntiere von der Marujyu Tanaka Koi Farm, um Ihre eigenen Koi zu züchten.
Zurück in den 90ern: die arbeitsreichste Zeit für ihr Geschäft waren Frühling und Herbst. Deshalb beschloss ihr Vater Yaichi, seine beiden Söhne auf andere Koi-Farmen zu schicken, um Erfahrung zu sammeln. Toshinori ging 2 Winter zur Sakai Koi Farm um dort zu arbeiten, während Daisuke für ein Jahr (1997), nachdem sich der Vater von der Operation erholt hatte, zur Momotaro Koi Farm ging.
Maeda Momotaro und Yaichi waren Freunde und bis zum heutigen Tag haben sie immer noch ein gutes Arbeitsverhältnis zueinander. Und tatsächlich ist Momotaro Kunde der Yagenji Koi Farm gewesen. 1994 hatte Maeda sein Geschäft eröffnet und bereits 1997 züchtete er High-Quality-Koi. So war es für Daisuke die logische Schlussfolgerung, dort für ein Jahr zu arbeiten. Daisuke lernte in diesem Jahr eine Menge, besonders, was die Wachstumsrate und den Grössenunterschied der Tosai im Süden und ihrer Farm in Niigata betraf. Nach einem Jahr bei Momotaro kam er wieder in ihr Familiengeschäft zurück, um mit seinem Vater und Bruder das Koi-Geschäft weiter auszubauen.
Reise nach England
1999 lud ich Yaichi nach England ein, meine Anlage anzusehen und im Jahr drauf, in 2000, folgte auch Daisuke meiner Einladung. Er erinnert sich noch heute, dass es das erste Mal war, dass er flog und Japan verliess. Und obwohl wir eine tolle Zeit in England hatten, empfand er die Reise als sehr lang.
Was ihm in Erinnerung geblieben ist: Er konnte seinen Shiro Utsuri mit einem hervorragend entwickelten Sumi (trotz des harten Wassers, dass wir hatten) in meiner Anlage bestaunen. Das war in 2000 … und seitdem hat er Japan nicht mehr verlassen – er ist eben kein Fan des Fliegens. Das überlässt er lieber seinem Bruder, der jetzt in Singapur, Indonesien und Holland gewesen ist.
2004 wurde Daisuke Kopf der Yagenji Koi Farm
2000 bauten sie auch ihr grosses Koihaus, in dem bis zum heutigen Tag ihre grandiosen Koi schwimmen. In 2004 wurde die Yagenji Koi Farm eine offizielle Gesellschaft und Yaichi ernannte Daisuke zum Chef, obwohl Daisuke bis heute der Meinung ist, dass sein Vater den eigentlichen Überblick hat. Betrachtet man die Arbeit der Brüder, wird schnell klar, wie gut und gern sie zusammenarbeiten.
Daisuke ist seit 15 Jahren verheiratet und er hat mit seiner Frau, die ebenfalls in dem Geschäft arbeitet, zwei Söhne im Alter von 13 und 11 Jahren. Sein Bruder Toshinori ist ebenfalls verheiratet und lebt mit seiner Frau und 6 jährigen Tochter in Takea, wo sie noch ein weiteres Fischhaus haben.
23. Oktober 2004, der Tag des Erdbebens
An dem Tag des Erdbebens, dem 23. Oktober 2004, war er in seinem Haus und badete gerade seinen Sohn. Als das Beben vorrüber war, sah er draussen überall die Erdrisse. Es gab keine Elektrizität, dafür aber Verwüstungen über das ganze Gebiet. Ihm blieben von seinen 15.000 Tosai, die er vor dem Beben hatte, nur 1/10, nämlich 1.500 Koi, übrig. Von Ihren Nisai hatten sie schon 80 % geerntet, konnten aber nur 20 % davon retten und die übrigen Fische in den Mudponds gingen alle verloren, da sämtliche Mudponds durch das Beben verwüstet wurden.
Doch konnten die wenigen geretteten Koi Fische über Monate am Leben gehalten werden und nachdem die Regierung einige Strassen wieder repariert hatten, war es ihm, wie auch vielen anderen Koi Züchtern möglich, ihre Koi in andere Regionen zu bringen. Daisuke brachte seine restlichen Koi zu seinem langjährigen Freund Momoraro nach Akoyama und, näher an seinem Zuhause, zu Suda in Katakai. Unglücklicherweise konnte Daisuke nur einen weiblichen seiner Elternkoi, einen Kohaku, retten, wohingegen die Hälfte seiner männlichen Elternkoi überlebt hatten.
Der Wiederaufbau der Yagenji Koi Farm
Wie viele andere Züchter auch, dachte er, dass sei das Ende des Koi-Business in der Region und es brauchte über ein halbes Jahr, bis er mit Ünterstützung der Regierung einen Neuanfang wagen konnte. Es dauerte 2 Jahre, bis alles wieder soweit hergestellt war. Ihr altes Haus musste abgerissen werden und sie zogen ca. 500 Meter weiter die Strasse hinab, wo sie ein neues, grösseres Haus in direkter Nachbarschaft zu einem grossen Koihaus bauten. Dieses Koihaus gehörte einem Koi-Hobbyisten, der aber nach dem Beben dieses Haus aufgab, sodass Daisuke es übernehmen konnte und bis heute nutzen kann.
Auch die Mudponds konnten innerhalb eines Jahres nach und nach wieder instandgesetzt werden, so dass es ihm möglich war, seine Koi wieder von Momotaro Koi Farm und Suda Koi Farm zurück zu holen. Ausserdem kaufte er in den folgenden 2 Jahren Brut von den beiden Züchtern. Daisuke bekam neue Elternkoi und mit einigen 3- bis 4-jährigen Tategoi, die das Beben überlebt hatten, begann er eine neue Zucht. Nach dem Erdbeben dauerte es aber 10 Jahre, bis er den damaligen Stand erreicht hatte. Genauso war Daisuke der Meinung, dass er nie bessere Koi als kurz vor dem Beben gezüchtet hatte. Es brauchte weitere 3 Jahre, bis er das Gefühl hatte, dass er nicht nur dieses Qualitätsniveau erreicht hatte, sondern sogar noch verbessern konnte.
Yagenji Koi Farm – High Quality Koi aus Japan!
Daisuke züchtet 11 verschiedene Varietäten – einschliesslich Go Sanke, Ginrin Kohaku und Showa, Doitsu Sanke, Kujaku, Goshiki, Karasugoi und auch Kikusui.
80 bis 90 % ihrer Koi-Fische werden ins Ausland exportiert und nur 10 % verbleiben in Japan. Dafür teilen sich Japaner und ausländische Hobbyisten die High-Quality-Koi in etwa zu gleichen Teilen, doch glaubt Daisuke ein zunehmendes Interesse der „Ausländer“ an High-Quality-Koi zu erkennen, was ja nur gut sein kann.
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[products limit="4" columns="4" category="koi" orderby="rand"]Quelle: Koi Kurier Ausgabe 84 – Yagenji Koi Farm | Text & Bilder Martin Symonds