Bakterien gehören zu den einzelligen Lebewesen. Sie sind kugel- oder stäbchenförmig.
Bei einer Grösse von 0,1 – 700 μm sind sie nur unter dem Mikroskop zu erkennen.
Dabei wird mindesten die 400 fache Vergrößerung verwendet.
- Bakterien sind in ihrer Gefährlichkeit für den betroffenen Koi sehr unterschiedlich zu bewerten
- Im Wasser, dem Lebenselement der Koi befinden sich immer Keime
- Unterscheidung in nützliche und krankmachende Keime
- Infektionen des Koi können durch gutes Haltungsmanagement verhindert werden
- Im Koiteich häufig Bakterien der Aeromonas- und Pseudomonasgruppe
- Bakterielle Infektionen können verschiedene Bereiche des Koi-Körpers betreffen
- Lokale Infektion des Koi meist sehr gut behandelbar
- Fischtuberkulose bei Koi bisher behandelbar!
- Koihaltung, Keime und Resistenzen
- Bakterielle Infektionen durch optimale Haltung der Koi vermeiden
Bakterien sind in ihrer Gefährlichkeit für den betroffenen Koi sehr unterschiedlich zu bewerten
Die verschiedenen Bakterien sind in ihrer Gefährlichkeit für den betroffenen Koi sehr unterschiedlich zu bewerten. Daher ist es wichtig sie eindeutig zu differenzieren. Um sie zu unterscheiden, kann zum einen Ausstrich mit verschieden Färbelösungen angefärbt werden, zum anderen können die Bakterien auf Nährböden angezüchtet werden. Die Anzucht hat den Vorteil, dass hier auch ein Resistenztest durchgeführt werden kann, dabei wird festgestellt welches Antibiotikum gegen den Keim (noch) wirksam ist. Dies ist im Koibereich sehr wichtig, da dort leider schon viele resistente Keime vorhanden sind. Die genaue Bestimmung der Bakterien wird in hierfür spezialisierten Labors durchgeführt.
Im Wasser, dem Lebenselement der Koi befinden sich immer Keime
Im Wasser, dem Lebenselement der Koi Fische befinden sich immer Keime. Sie sind auf den Pflanzen, an Teichwänden, in Filtern und Pumpen und natürlich auf und in den Tieren selbst. Das alleinige Vorhandensein der meisten Bakterien macht den Koi nicht krank. Der Koi kann sich sehr gut gegen die Bakterien wehren. Dafür ist beispielsweise die Schleimschicht auf der Haut als Barriere äußerst wichtig. Wird diese beispielsweise durch einen zu niedrigen pH-Wert geschädigt, können Bakterien leichter in den Koi-Körper eindringen.
Unterscheidung in nützliche und krankmachende Keime
Die Unterscheidung in ungefährliche beziehungsweise nützliche Keine und krankmachende Keime ist nicht immer eindeutig zu treffen. Dabei muss man auch in fakultativ (unter schlechten Bedingungen) und obligat (immer) krankmachenden Bakterien unterscheiden. Beim Zusammensetzen von Koi aus unterschiedlichen Beständen kann auch immer wieder beobachtet werden, dass die Kois an für sie unbekannten Keimen leichter erkranken.
Infektionen des Koi können durch gutes Haltungsmanagement verhindert werden
Da bei den Koi häufig fakultativ pathogene Keime zu finden sind, können viele Infektionen durch ein gutes Haltungsmanagement verhindert werden. Stressfaktoren wie schlechte Wasserqualität, Neubesatz, unzureichende Futterqualität oder eine ungünstige Futterzusammensetzung, Ablaichen und fehlende Hygiene ebnen den Bakterien den Weg, da sie die Abwehrmechanismen der Koi schwächen.
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[products limit="4" columns="4" category="koi" orderby="rand" on_sale="true"]Im Koiteich häufig Bakterien der Aeromonas- und Pseudomonasgruppe
Im Koiteich kommen häufig Bakterien der Aeromonas– und Pseudomonasgruppe vor. Flavobakterien und Citrobacter freundii sind ebenfalls relativ häufig anzutreffen. Seltener werden Edwardsiellen, Nocardien, Vibriobakterien oder Streptokokken oder auch die Erreger der Fischtuberkulose nachgewiesen.
Bakterielle Infektionen können verschiedene Bereiche des Koi-Körpers betreffen
Bakterielle Infektionen können verschiedene Bereiche des Fischkörpers betreffen. Sie finden sich häufig an der äußeren Haut, auf den Kiemen und an den Flossen. Kleine Verletzungen der Haut dienen den Bakterien als Eintrittspforte. Scharfe oder spitze Gegenstände im Teich maximieren das Risiko für Verletzungen deutlich. Zunächst reagiert der Körper mit vermehrter Schleimbildung und Rötung, dann können auch geschwürartige Entzündungserscheinungen (Lochkrankheit) auftreten. Des Weiteren können Darm oder andere innere Organe betroffen sein. Hierbei tritt die Infektion meist über Kiemen oder Haut in den Körper ein.
Sind krankmachende Bakterien in das Körperinnere gelangt, zeigt sich dies oft von außen in Form von Glotzaugen und Schuppensträube als Folge von Nierenentzündungen oder Gelbsucht bei Leberbeteiligung. Ist der Darm betroffen, wird ungeformter weiß- bis grünlicher Kot ausgeschieden. Die erkrankten Koi Karpfen stellen meist die Futteraufnahme ein. Ist das zentrale Nervensystem von der Infektion betroffen, kann der Gleichgewichtssinn der Fische gestört sein.
Lokale Infektion des Koi meist sehr gut behandelbar
Betrifft die Infektion mehrere Organsysteme so kann es bei Koi zu schweren Krankheitsverläufen bis hin zu Todesfällen kommen. Ist die Infektion lokal, so ist sie meist sehr gut behandelbar. Von betroffenen Stellen sollte eine Tupferprobe in Labor gesandt, die Bakterien angezüchtet und die Resistenzlage ermittelt werden. Dann kann ein wirksames Antibiotikum eingesetzt werden. Parallel zur antibiotischen Therapie sollte immer eine Wundbehandlung und -desinfektion erfolgen. In einigen Fällen ist eine alleinige Desinfektion ausreichend und der Einsatz von Antibiotika kann vermieden werden. Natürlich müssen falls die Umweltbedingungen nicht optimal waren, diese verbessert werden, ansonsten ist meist kein dauerhafter Behandlungserfolg zu erreichen.
Fischtuberkulose bei Koi bisher behandelbar!
Die Erreger der Fischtuberkulose gehören zur Gruppe der Mykobakterien. Sie werden auch atypische Mykobakterien genannt und sind nicht mit der Tuberkulose der Säugetiere zu vergleichen. Sie können bis zu zwei Jahre in der Außenwelt (in Wasser und Boden) überleben. Der Verlauf der Fischtuberkulose unterscheidet sich von den oben erwähnten bakteriellen Erkrankungen. Die Infektion verläuft chronisch. Da die Erreger in der Lage sind verschiedene Organe zu befallen, können auch die Symptome sehr unterschiedlich sein. Sie reichen von nicht heilenden Hautgeschwüren über Abmagerung bis zur Bauchwassersucht. Leider ist diese Infektionserkrankung bisher kaum zu behandeln. Die Erkrankung ist auf den Menschen übertragbar und verursacht dort das sogenannte Schwimmbadgranulom, eine schwer heilende Entzündung der Haut. Davon betroffen sind meist Menschen mit geschwächtem Immunsystem.
Koihaltung, Keime und Resistenzen
Leider kommen gerade in der Koihaltung relativ häufig Keime vor, die schon sehr viele Resistenzen haben oder gegen die kein wirksames antimikrobielles Medikament mehr zur Verfügung steht. Der ständige und oft auch nicht fachgerechte Einsatz von Antibiotika fördert die Resistenzbildung enorm, daher sollte deren Einsatz genau überlegt werden und erst nach vorheriger Keimdifferenzierung und nach erfolgtem Resistenztest erfolgen.
Bakterielle Infektionen durch optimale Haltung der Koi vermeiden
Viele bakterielle Infektionen sind durch eine optimale Haltung und ein gutes Management zu vermeiden. Sind einige Dinge wie eine gut funktionierende Technik, gutes Hygienemanagement, ein nicht zu hoher Teichbesatz, am besten eine Quarantäneeinrichtung und eine hohe Futterqualität gegeben, so wird die Fischhaltung sicherlich meist problemlos sein und Freude machen.
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[products limit="4" columns="4" category="koi" orderby="rand"]Quelle: Koi Kurier Ausgabe 84 – Bakterielle Infektionen beim Koi | Text & Bilder: Dr. med. vet. Werner Hoedt, Dr. med. vet. Friederike Weinzierl, Tierärztin Maite Schneider;
Bildnachweis: Hayley Catherine | Lizensiert via Unsplash