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Schlafkrankheit bei Koi: CEV – Carp Edema Virus | KSDV – Koi Sleepy Disease Virus

Koi Karpfen
Nippon Direct – Schlafkrankheit bei Koi.

Die Schlafkrankeit bei Koi ist schon seit den 1970iger Jahren in Japan beschrieben, wird nun zunehmend auch in Europa festgestellt.

Sowohl in der Koi- als auch in der Speisekarpfenhaltung werden Ausbrüche gemeldet.

Die Krankheit wurde beispielsweise in Österreich, den Niederlanden, Frankreich und Deutschland sowie England nachgewiesen.

CEV – Carp Edema Virus oder KSDV – Koi Sleepy Disease Virus

Es handelt sich um eine Infektion mit dem sogenannten CEV – Carp Edema Virus oder KSDV – Koi Sleepy Disease Virus. Die Kois zeigen sich apathisch und schläfrig. Häufig verläuft die Krankheit tödlich (Mortalität bis 80%).

2005 wurde das CEV – Carp Edema Virus von japanischen Forschern aufgrund von genetischen und elektronenmikroskopischen Untersuchungen beschrieben.

2009 erfolgte in Großbritannien der erste Nachweis eines CEV ähnlichen Virus. Vor gut einem Jahr wurde erstmals der CEV – Carp Edema Virus, ein Pockenvirus als definitiver Erreger der Erkrankung nachgewiesen. Vermutlich stammt der Erreger ursprünglich aus Asien und wurde durch den Handel verschleppt. Untersucht man ältere Proben mit den heutigen Methoden, so kann das Virus bereits in diesen nachgewiesen werden, es ist also schon länger auch in unseren Beständen vorhanden. Über die Verbreitung ist leider noch nichts anschließend bekannt.

Stress kann den Ausbruch der Krankheit begünstigen

Relativ tiefe Wassertemperaturen – Ausbrüche sind in der Regel zwischen 15 und 25 °C – und Stress können den Ausbruch der Krankheit begünstigen. Der Übertragungsweg ist bisher nicht geklärt.

Schaubild CEV - Carp Edema Virus
Nippon Direct – Schaubild CEV – Carp Edema Virus.

Krankheitsanzeichen – Schlafkrankheit bei Koi

Es sind teilweise nur einzelne Koi Fische betroffen in manchen Fällen aber auch viele oder der gesamte Bestand. Die infizierten Kois zeigen hochgradige Apathie, Schwimmstörungen, Absinken auf den Teichboden sowie regungsloses Liegen am Grund. Auch wenn diese Fische mittels Kescher gefangen werden sind sie nicht „weckbar“ sondern weiterhin lethargisch. Sie stellen die Futteraufnahme ein. Bei einer genauen Adspektion können eingesunkene Augen, Hautläsionen und einen Verlust der Schleimschicht festgestellt werden. Eine Ödematisierung, die den ganzen Körper, auch die inneren Organe, hauptsächlich Leber und Niere betreffen kann, insbesondere bei Jungtieren und eine Entzündung des Anus, sind weitere Anzeichen.

Geschwollene und verschleimte Kiemen beim Koi

Im Rahmen der Kiemenuntersuchung zeigen sich geschwollene, verschleimte Kiemen oder im schlimmsten Falle Kiemennekrosen. Damit verbunden leiden die Koi Karpfen unter Atemnot und Sauerstoffmangel. Aufgrund der Kiemenveränderungen ist eine Verwechslung mit dem KHV – Koiherpesvirus möglich.

Wichtig! Bei den ersten Krankheitsanzeichen sofort reagieren

Wichtig ist bereits bei den ersten Krankheitsanzeichen zu reagieren und Maßnahmen einzuleiten, dann können die Ausfälle verringert werden.

Verschleimte Kiemenlamellen beim Koi
Nippon Direct – verschleimte Kiemenlamellen beim Koi.

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Nachweis – Schlafkrankheit bei Koi

Hat man den Verdacht, es könnte sich um oben geschriebene Erkrankung handeln, so kann man Proben zur Untersuchung gewinnen und einschicken. Der Nachweis erfolgt mittels einer Realtime PCR (Polymerase chain reaction). Die Abteilung Fischkrankheiten und Fischhaltung der tierarztlichen Hochschule Hannover führt solche Untersuchungen durch. Als Probenmaterial eignet sich Kiemengewebe.

Koi mit verschleimten Kiemen
Nippon Direct – Koi mit verschleimten Kiemen.

Behandlung – Schlafkrankheit bei Koi

Ist diese Erkrankung in einem Teich ausgebrochen, stellt sich natürlich die Frage nach der Behandlung. Leider ist wie bei den meisten Virusinfektionen eine Behandlung mittels Medikamenten nicht möglich. Die betroffenen Kois sollten separiert werden. Ein langsames Erwärmen des Wassers auf 29°C und die Gabe von Salz (5g/l) ins Wasser kann das Fortschreiten der Infektion teilweise eindämmen. Die Behandlung sollte mindestens 14, besser 20 Tage erfolgen.

Haben die Koi Fische eine Infektion überstanden, scheinen sie immun zu sein und das Virus nicht mehr zu übertragen, allerdings fehlen hierfür wissenschaftliche Daten.

Verlust der Schleimschicht beim Koi
Nippon Direct – Verlust der Schleimschicht beim Koi.

Koi CEV Infektion: Aktuell kein Impfstoff auf dem Markt!

Aufgrund der Virusart wäre auch eine Impfung relativ einfach denkbar. Bisher ist aber kein Impfstoff auf dem Markt. Daher bleibt bisher nur Koi vor dem Kauf genau zu beobachten und keines Falls krank erscheinende Fische in den bestehenden Bestand aufnehmen.

Im Rahmen unserer Praxistätigkeit ist nun schon in mehreren Fällen das KSDV – Koi Sleepy Disease Virus nach gewiesen worden. Es bleibt weiterhin Forschungsbedarf, vielleicht können wir in ein paar Jahren an dieser Stelle von neuen Erkenntnisse berichten.

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Quelle: Koi Kurier Ausgabe 85 -Schlafkrankheit – CEV | Text & Bilder: Dr. med. vet. Werner Hoedt, Dr. med. vet. Friederike Weinzierl, Tierärztin Maite Schneider;
Bildnachweis: Tina Vanhove | Lizensiert via Unsplash

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