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Überwinterung von Koi Karpfen

Koi Fisch
Nippon Direct – Überwinterung von Koi Karpfen

Sehr häufig wird über die Einwinterung und die richtige Überwinterungsart von Koi diskutiert, seltener jedoch über die optimale Aufwachphase der Koi Fische im Frühjahr, obwohl diese mindestens genauso wichtig ist und Fehler fatale Folgen haben können.

Da dieser Zeitraum je nach Art der Überwinterung unterschiedlich abläuft hier noch einmal die verschiedenen Überwinterungsformen im Überblick.

Koiteich
Nippon Direct – Überwinterung von Koi Fischen.

Koihaltung in Japan und Deutschland

In den japanischen Städten, welche die Hauptzentren der Koizucht sind, liegen die Temperaturen generell deutlich höher als in Deutschland. Die Temperatur liegt dort lediglich vier Monate im Jahr unter 10 °C. In Aachen z.B. sind es schon sechs Monate, in Augsburg sogar sieben. Im Herbst schwanken die Lufttemperaturen in unseren Breitengraden von 0-25 °C. Obwohl sich die Wassertemperatur natürlich nicht im selben Maße ändert, sind die entstehenden Wassertemperaturschwankungen teilweise erheblich. Um die finanziellen Verluste durch den Winter möglichst gering zu halten werden in den Koizuchten in Japan die meisten Tiere aus den Naturteichen abgefischt und dann zum Verkauf angeboten, oder in Innenhälterungen überwintert. Hier werden die Koi entweder warm gehalten um eine schnelle Größenzunahme zu erreichen oder kalt bei etwa 6 °C. Aufgrund der hohen Besatzdichte werden in dieser Zeit die Koi Fische nicht gefüttert.

Haltungsformen der Koi Fische im Winter

Da unsere klimatischen Bedingungen, wie oben genannt, anders sind als im Herkunftsland der Koi, haben sich bei uns verschiedene Überwinterungsformen entwickelt. Es lässt sich zuerst einmal eine Einteilung vornehmen in Innenhälterung oder Teich.

Koiteich im Winter
Nippon Direct – Haltungsformen der Koi Fische im Winter

Innenhälterung der Koi

Hier gibt es wiederum zwei Möglichkeiten. Zum einen die warme Überwinterung ohne Temperaturabsenkung. Da Koi scheinbar nicht so stark beeinflusst werden von der Tageslichtlänge, der Lichtintensität und der Nachtabsenkung, wie zum Beispiel Reptilien, ist das problemlos möglich. Dennoch sollte auch hier im Winter etwas weniger gefüttert werden, um einer Verfettung oder einem übermäßigen Laichansatz vorzubeugen, denn bei dieser Art der Winterhaltung entfällt die natürliche Fastenperiode. Ansonsten unterscheidet sich diese Koi-Haltung nicht von der im Sommer. Eine weitere Möglichkeit ist eine Innenhälterung mit Temperaturabsenkung. Ab 8°C halten die Koi Fische Winterruhe, dies kann beispielsweise über zwei Monate durchgeführt werden. Der Vorteil ist hier, dass die Temperatur jederzeit regelbar ist und unerwünschte Schwankungen entfallen. Je nach Standort kann es aber sein, dass Temperaturen, bei welchen ein Winterschlaf Sinn macht, gar nicht erst erreicht werden können.

Hälterung im Koiteich

Die Überlegungen zur Überwinterung beginnen idealerweise schon vor dem Bau des Teiches. Neben einer Isolation der Teichwände sollte bereits darüber nachgedacht werden, den Rahmen für die Winterabdeckung mit zu verankern und die passende Heizung auszuwählen. Dies können Heizkabel sein, die in den Boden eingebaut werden, oder eine (Luft-Wasser-) Wärmepumpe, Elektroheizung, ein Anschluss an die Hausheizung, eine separate Gastherme, Heizstäbe oder die Nutzung von Solarenergie. Bei jeder Form der Überwinterung, ob mit oder ohne Abdeckung, ist es ratsam, die Überwinterung so zu gestalten, dass stetig eine Belüftung des Koi-Teiches vorhanden ist um Schadgase los zu werden und genug Sauerstoffeintrag sicherzustellen.

Überwinterung der Koi ohne Abdeckung und Heizung

Hier sind die Koi Karpfen völlig den Launen der Natur ausgesetzt. Bei dieser Überwinterungsform sind die Teichtiefe und das Wasservolumen entscheidend. Sind diese nicht ausreichend, bedeutet das für die Koi Fische absolute Lebensgefahr. Auch hier gibt es wieder zwei Varianten: einerseits kann man den Koi-Teich komplett zufrieren lassen, wobei hier auch kein Gasaustausch mehr möglich ist. Andererseits kann der Koi-Teich teilweise offen gehalten werden, um eben diesen zu ermöglichen. Dauer der Winterperiode und eventuelle Temperaturschwankungen können in beiden Fällen nicht beeinflusst werden. Es besteht auch keine Möglichkeit, die Koi zu überwachen und gegebenenfalls einzugreifen. Wichtig ist es, dass um den Koi-Teich herum Ruhe herrscht. Lärm, Enten die auf dem Teich paddeln, das Aufhacken des Eises oder Schlittschuhlaufen erschrecken die Koi und führen zu massivem Stress, wodurch viel Energie unnötig verbraucht wird, die im Frühjahr fehlen kann.

Koiteich im Winter
Nippon Direct – Winterstimmung am beheizten Koi-Teich.

Überwinterung der Koi Fische mit Abdeckung ohne Heizung

Durch die Abdeckung wird der Koi-Teich isoliert, wodurch die Winterphase verkürzt und extreme Temperaturstürze abgefedert werden und ein Zufrieren verhindert wird. Es gibt ganz unterschiedliche Abdeckungsformen, wie Kugeln hell oder dunkel (s. auch Opener), Platten (Styrodur, Doppelsteg), Noppenfolie, Gewächshäuser. Diese können dunkel oder hell sein, worauf die Koi durchaus reagieren. Wird ein „Sichtfenster“ eingebaut, können die Fische auch während der Wintermonate kontrolliert werden. Liegt die Abdeckung direkt dem Wasser auf, ist ein Gasaustausch nicht mehr möglich, daher kann es durchaus zu einem Sauerstoffmangel oder einer Vergiftung durch zum Beispiel Faulgase mit teilweise fatalen Folgen kommen. Dies wird vermieden indem die Abdeckung nicht direkt auf dem Wasser aufliegt, wodurch ein Luftreservoir zum Gasaustausch gegeben ist.

Überwinterung der Koi Karpfen mit Abdeckung und Heizung

Die Heizung wird hier unterschiedlich eingesetzt: dauerhaft, um Temperaturextreme abzufedern oder als Frostwächter. Um einen massiven Wärmeverlust zu vermeiden und Kosten zu sparen erfolgt die Kombination mit einer Abdeckung.

Jede Überwinterungsform der Koi Fische, sei es warm oder kalt, hat ihre eigenen Probleme.

Koiteich mit kuppelförmiger Abdeckung
Nippon Direct – kuppelförmige Abdeckungen schützen vor Wärmeverlust.

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Fütterung der Koi im Winter

Bei diesem Thema gibt es immer wieder Unsicherheiten, gerade bei Haltern, die neu angefangen haben und die erste Überwinterung machen. Generell sollten die Koi Fische gefüttert werden solange sie schwimmen und aktiv sind. Da die Filterbakterien bei niedrigen Wassertemperaturen deutlich weniger leisten, ist es wichtig, durch die Fütterung die Wasserqualität nicht unnötig zu verschlechtern. Daher sollte wirklich nur soviel gefüttert werden, wie die Fische auch fressen. Als Faustregel gilt im Sommer höchstens 1 % vom Körpergewicht bei qualitativ hochwertigem Futter genügen sogar 0,5 %. Im Winter genügt den Koi ein Zehntel dieser Menge. Am besten verwendet man hier Sinkfutter mit einer kleinen Körnchengröße. Da die Verdauungsenzyme der Pfleglinge bei niedrigen Temperaturen kaum noch arbeiten sollte sich das Winterfutter vom Sommerfutter durch einen höheren Gehalt an ungesättigten Fettsäuren und einen reduzierten Proteingehalt unterscheiden. Neben speziell für diese Jahreszeit angebotenem Futter gibt es auch die Möglichkeit, das Koi-Futter mit zusätzlichem Öl (zum Beispiel Fischöl) aufzuwerten. Das Futter sollte wie immer frisch sein und kühl und dunkel gelagert werden, so dass der Vitamin- und Nährstoffgehalt optimal erhalten bleibt. Dennoch dient die Fütterung im Winter lediglich dazu, den Erhaltungsbedarf der Tiere zu decken. Mehr kann die Verdauung in dieser Situation nicht leisten. Daher ist es auch wichtig, dass die Koi schon mit einer guten Kondition in den Winter gehen, da sie davon zehren müssen.

Koiteich mit Wasserfall
Nippon Direct – Wasserfälle kühlen den Koiteich aus.

Wie geht der Koi Fisch mit den winterlichen Temperaturen um?

Koi sind poikilotherm, das heißt sie können nicht wie Säugetiere ihre Körpertemperatur eigenständig halten, sondern sie entspricht im Wesentlichen der Umgebungstemperatur. Ihre Vorzugstemperatur (POTZ – preferred optimum temperture zone) liegt bei knapp über 20 °C. Hier läuft der Stoffwechsel optimal. Eine Reduzierung der Außentemperatur und damit der Körpertemperatur bewirkt nicht nur, dass sich die Koi Fische langsamer bewegen, sondern auch eine reduzierte Herzfrequenz, die Verdauungsenzyme und das Immunsystem sind weniger effektiv. Ab 15 °C arbeitet das Immunsystem kaum noch. Aufgrund der reduzierten Körperfunktionen verbrauchen die Koi deutlich weniger Energie und können diese gleichzeitig aber auch nicht mehr so effektiv zuführen wie im Sommer. Sie müssen von ihren Reserven zehren, weswegen die Koi Fische nicht schon abgemagert in die Wintersaison starten sollten. Eine Absenkung der Wassertemperatur auf ca. 5 °C über einen relativ kurzen Zeitraum von ca. 2 Monaten überstehen sie gut, wenn sie in optimaler gesundheitlicher Verfassung sind. Durch das uneffektive Immunsystem sind sie deutlich krankheitsanfälliger als in den wärmeren Monaten.

Koiteich-Abdeckungskonstruktion für die Wintermonate
Nippon Direct – Koiteich-Abdeckungskonstruktion für die Wintermonate.

Erkennen und verhindern von Koi-Erkrankungen im Winter

Die möglichen Symptome einer Erkrankung decken sich in etwa mit denen in den warmen Monaten. So können Geschwüre, Lochbildung, Hauttrübung, Juckreiz und Hautrötungen beobachtet werden. Auch angelegte Flossen, Glotzaugen und Schuppensträube kommen vor, ebenso wie eine abnorme Körperhaltung im Wasser. Die einzige Möglichkeit, diese Probleme rechtzeitig zu erkennen ist eine regelmäßige Kontrolle. Günstig sind hier abnehmbare Abdeckungen oder Fenster in der Abdeckung, ebenso wie nicht gefrorene Bereiche bei vereisten Teichen. Solange die Koi Fische noch fressen ist eine Überwachung der Futteraufnahme ein gutes Mittel. Die Erfahrung zeigt, dass empfindliche Kandidaten meist jedes Jahr Schwierigkeiten machen, weswegen man Koi, die im letzten Winter Probleme hatten, besonders beobachten oder evtl. warm überwintern sollte. Die niedrigen Teichtemperaturen schränken die Behandlungsmöglichkeiten extrem ein. Letztendlich bleibt nur, den betroffenen Koi zu separieren und langsam hoch zu wärmen, oder bei mehreren Patienten den gesamten Teich.

Koiteich-Abdeckungskonstruktion für die Wintermonate
Nippon Direct – Koiteich-Abdeckungskonstruktion für die Wintermonate.

Koi Krankheiten und Koi Therapie im Winter

Jede Überwinterungsform, sei es warm oder kalt, hat ihre eigenen Probleme. Eine warme Überwinterung hat keine Konsequenzen für Stoffwechsel und Aktivität, da die Fische genauso gut funktionieren wie in den Sommermonaten, aber dennoch sollten die Tiere restriktiv gefüttert werden, da bei dem durchgängig guten Futterangebot eine Verfettung droht und die Tiere häufiger Probleme mit dem Ablaichen haben (und oft eine weniger intensive Färbung).

Infektiöse Koi-Erkrankungen

Bei einer kalten Überwinterung können den Koi Karpfen einige Parasiten, Bakterien und Viren zu schaffen machen, die sich trotz der niedrigen Temperaturen noch vermehren, wenn auch deutlich langsamer und weiterhin aktiv sind. Die kritische Zeit ist daher das Frühjahr, wenn die Wassertemperaturen für die Krankheitserreger schon warm genug sind, das Immunsystem der Koi Fische aber noch Zeit braucht, um wieder optimal zu funktionieren. Besonders Koi, die nicht in optimalem Zustand in den Winter gestartet sind, haben dann wenig entgegen zu setzen.

Beispielhaft für Parasiten sind hier zu nennen Costia, ein Schwächeparasit, der sich sogar noch bei 5 °C vermehrt, Gyrodactylus (bei 8 °C) und Trichodina, Chilodonella und Ichthyo (ab ca. 12 °C). Die Bakterien Aeromonas / Pseudomonas spp, welche die Lochkrankheit verursachen, haben zwar einen verlangsamten Stoffwechsel, sind aber ebenfalls noch aktiv. Allerdings werden im kalten Koi-Teich die verursachten Löcher meist nicht größer. Problematisch ist, dass die nötigen Behandlungen erst ab einer deutlich höheren Temperatur vorgenommen werden können. Antibiotische Behandlungen ab einer Wassertemperatur von über 14 °C, formalinhaltige Medikamente können erst ab 12 °C angewandt werden.

Häufiger sind in der kalten Jahreszeit auch Pocken (CHV1-Virus) zu sehen, da diese die Immunschwäche ausnutzen. Sie sind aber nicht gefährlich, sondern eher ein optisches Problem, können im schlimmsten Fall aber unangenehm für den Koi sein, wenn sie an ungünstigen Stellen sitzen und störend wirken. Im Frühjahr bei Wassertemperaturen von 15-18 °C hat das SVC-Virus einen Vorsprung gegenüber dem Immunsystem der Koi und daher hat diese Erkrankung auch ihren Namen „Frühlingsvirämie der Karpfen“ erhalten.

Da die Wundheilung erst ab 18 °C wieder effektiv stattfindet, besteht auch bei kälterem Wasser die Gefahr, dass Verletzungen sekundär von Saprolegnia befallen werden.

Koi Karpfenpocken
Nippon Direct – Dieser Koi ist von Karpfenpocken befallen.

Nicht-infektiöse Koi-Erkrankungen

Hier sind zum Beispiel Vergiftungen durch Schadgase (z.B. Schwefelwasserstoff), zu nennen, welche durch mangelnde Hygiene vor dem Winter (Bodengrund, faulendes Laub) bedingt werden. Eine weitere nichtinfektiöse Erkrankung ist das Energiemangelsyndrom, welches dadurch verursacht wird, dass Koi Fischen zumeist im Frühjahr die Energie ausgeht. Besonders betrifft das Koi, die mit keiner guten Kondition in die Wintermonate gestartet sind (kranke Tiere, Neukäufe aus Innenhälterungen, Laichverhalten). Stress oder stark schwankende Temperaturen verursachen einen übermäßigen Energieverbrauch der bei einigen Koi letzten Endes zu diesem Krankheitsbild führt. Die betroffenen Koi liegen oft auf der Seite am Bodengrund, taumeln, zeigen Schuppensträube, Glotzaugen. Das Krankheitsbild kann bis zum Nierenversagen und damit dem Tod führen. Die einzige Möglichkeit ist hier, wie oben genannt, das Separieren und langsame Aufwärmen des Patienten, um ihm dann möglichst bald Energie (Futter) zukommen zu lassen. Unterstützend ist es sinnvoll das Hälterungswasser aufzusalzen.

Auch kommt es bei den niedrigen Temperaturen manchmal zu einer Entzündung der Schleimhaut. Äußerlich sind dabei Rötungen der Haut insbesondere im Flossenbereich zu erkennen. Diese Entzündung kann aber auch die Schwimmblase betreffen. Hier kann es zu Flüssigkeitsansammlungen kommen. Diese Koi können die Füllung der Schwimmblase mit Gas nicht mehr richtig regulieren und damit auch nicht mehr ohne Energieverbrauch im Wasser stehen. Auch hier ist ein langsames Aufwärmen sinnvoll, damit das Immunsystem des Koi wieder stärker arbeitet und die Entzündung bekämpft.

Abschließend kann nur geraten werden, die Koi Fische gerade im Spätsommer sehr intensiv zu beobachten und wenn nötig, frühzeitig eine Behandlung einzuleiten. Eine Parasitenkontrolle ist ebenfalls empfehlenswert. Durch diese Maßnahmen kann das Risiko für Komplikationen im Winter deutlich reduziert werden.

Koi mit geröteten Flossen
Nippon Direct – Rötung der Koi Flossen.

Je besser der Zustand der Koi, desto einfacher ist der Start ins Frühjahr.

Das Wasser im Winter

Generell ist der Sauerstoffgehalt in kaltem Wasser höher als in warmem. Algen können auch im Winter zum nennenswerten Problem werden. Gerade in Koi-Teichen mit durchsichtiger Abdeckung (besonders Gewächshausfolien), da Licht das Pflanzenwachstum fördert. Außerdem fällt die Konkurrenz durch höhere Pflanzen weg, die im Winter eine Wachstumspause machen und daher nicht um Nährstoffe konkurrieren. Nährstoffe liefern nährstoffreiches Substrat wie zum Beispiel Blätter ebenso wie die Ausscheidungen von Teichbewohnern, wenn auch im Winter aufgrund der reduzierten Futteraufnahme in geringem Maße. Auch übrig gebliebenes Futter liefert einen Phosphateintrag. Eine Reduzierung der Algen ist in den Wintermonaten noch schwieriger, als das schon im Sommer ist, da chemische Keulen bei niedrigen Temperaturen nicht eingesetzt werden sollten. Möglich wäre das Anschalten der UV-Lampen, welche im Winter häufig nicht verwendet werden. Wichtig ist es, den Algen möglichst wenige Nährstoffe zu bieten, in dem nur sehr mäßig gefüttert wird und zwar so, dass kein Futter übrig bleibt. Auch ein geringer Fischbesatz und das rechtzeitige Entfernen von Pflanzenresten und anderem Mulm am Boden wirken präventiv. Da die Koi weiterhin, wenn auch in geringen Mengen, Abfallprodukte ausscheiden, könnten diese mit einem Wasserwechsel verdünnt werden. Teilweise kann der Teich durch die Temperatur des zugeführten Wassers sogar leicht erwärmt werden. Auch im Winter sollten die Wasserwerte überprüft werden.

Koiteich Abdeckung mit Fenster
Nippon Direct – Fenster in der Abdeckung – in diesem Temperaturbereich sind die Koi noch aktiv.

Der Start ins Frühjahr

Da die Koi ja bereits in ihrer jeweiligen Überwinterung sind, kann man sich bereits Gedanken zum optimalen Start ins Frühjahr machen. Die wichtigsten Voraussetzungen für die Koi, um optimal durch den Winter zu kommen, haben wir ja zur Genüge erörtert. Je besser der Zustand der Koi, desto einfacher der Start ins Frühjahr.

Bei der Abnahme der Abdeckung ist Fingerspitzengefühl gefragt. Man sollte vor allem bei Koi-Teichen ohne Heizung so lange warten, bis die Übergangszeit mit den starken Temperaturschwankungen vorbei ist.

Die Filterbakterien benötigen zur Vermehrung erst die Ausscheidungen der Koi als „Dünger“, was bedeutet, dass die Filterleistung erst verzögert einsetzt. Daher sind gerade am Anfang der Koisaison Wassertests in einer erhöhten Frequenz sinnvoll. Besonders wichtig sind Ammonium und Nitrit, da diese beiden Stoffe zu Vergiftungen bei den Fischen führen können. Nitritabbauende Bakterien vermehren sich in der Regel langsamer als ammoniumabbauende Bakterien, so dass die Nitritanhäufung gefährlicher ist. Diese Phase kann mit Wasserwechseln überbrückt werden. Des Weiteren können auch Starterbakterien zugesetzt werden. Aufgrund der verzögerten Filterleistung, sollte die Fütterung gerade zu Beginn erst langsam gesteigert werden um eine gute Wasserqualität zu garantieren, auch wenn die Kois bereits nach Futter betteln. Im Gegensatz zum aufgefetteten Winterfutter sollte das Frühjahrsfutter vermehrt leicht verdauliche Kohlenhydrate wie Weizenkeime enthalten.

In diesem Anfangszeitraum sollten sie ihre Koi Karpfen ganz genau beobachten, um sicher zu gehen, dass alle den Winter gut überstanden haben. Besonders Koi, die sich absondern oder eine reduzierte Aktivität zeigen sollten im Zweifelsfall untersucht werden. Da vor allem geschwächte Fische durch das vermehrte Liegen in der Ruhephase zu offenen Stellen neigen, ist eine Überprüfung auch der Fischunterseite sinnvoll. Dies kann beispielsweise mit Hilfe eines Spiegels, über den die Koi schwimmen bewerkstelligt werden.

Das Überführen von Kois aus der Innenhälterung in den Außenteich sollte erst durchgeführt werden, wenn die Temperaturen im Außenteich einigermaßen stabil sind. Die Wassertemperaturen müssen aneinander angeglichen werden und sollten sich optimalerweise um nicht mehr als 2 °C unterscheiden. Parasiten, Bakterien und Viren haben wie bereits oben besprochen im Frühjahr einen Vorsprung vor dem Immunsystem der Koi-Fische.

Generell gibt es eine Vielzahl von Möglichkeiten, seine Koi gut durch die kalten Wintermonate zu bringen. Das Patentrezept schlechthin gibt es nicht. Jeder Teich ist anders und bedarf einer eigenen Lösung.

In unserem Koi Online Shop. bieten wir eine exklusive Auswahl an Original Koi aus Japan.

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Quelle: Koi Kurier Ausgabe 70 – Überwinterung der Koi | Text & Bilder: Dr. med. vet. Werner Hoedt, Dr. med. vet. Friederike Weinzierl, Tierärztin Maite Schneider

Ein Gedanke zu „Überwinterung von Koi Karpfen

  1. Hallo
    Super Bericht über Koi Karpfen. Hab hier noch so viel gelesen was ich noch wusste.
    Danke
    Mfg Rene

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